Findet ihr nicht auch, es riecht nach Herbst?
… sage ich, schließe die Augen und atme tief ein. Dann werde ich meistens schief angeguckt. Nach was soll Herbst denn bitteschön riechen? Vielleicht nach verwelkten Blättern, Kürbis und Nebel? Und das alles vor deiner Haustür? Im Frühling versteht man diese Aussage besser. Dann duftet es nach Blumen, klar!
Wenn ich so darüber nachdenke, ist das Verständnisproblem ein begriffliches. Das Verb „riechen“ wird meinem Sinneseindruck einfach nicht gerecht. Wenn ich an einem dieser Oktobermorgen vor die Tür trete, erlebe ich ein Zusammenspiel der Sinne aus Riechen, Fühlen und Hören. Mir kommt in diesen Momenten häufiger der Gedanke: Was, wenn ich jetzt eine Zeitreise gemacht hätte und keine Ahnung hätte, welcher Tag heute wäre? Welche Hinweise gibt es, um das Datum herauszufinden – die Sehkraft mal ausgeschlossen, sonst könnte ich natürlich einfach einen Blick in die Zeitung (oder 2016 eher das Smartphone) werfen.
Zugegebenermaßen fällt es mir recht schwer, die Sinneseindrücke klar zu beschreiben. Ich höre Krähen, die Luft fühlt sich recht kühl und frisch an (ohne eisig zu sein)… und allein das Nicht-Vorhandensein von Gerüchen wie Blumen und Gras gibt mir einen Eindruck von Herbst. Vielleicht ist da auch doch noch ein olfaktorischer Eindruck, der mir jedoch sofort entgleitet, wenn ich mich darauf konzentrieren will.
Wie „riechen“ für euch die verschiedenen Jahreszeiten? Könnt ihr eure Sinneseindrücke besser beschreiben als ich? Als kleine Übung möchte ich jetzt täglich eine kurze „Sinnespause“ machen und die verschiedenen Eindrücke des jeweiligen Tages ganz auf mich wirken lassen: Achtsamkeit der Jahreszeiten lernen.
… Und weil die visuellen Sinneseindrücke einfach zu schön sind, um sie zu ignorieren, folgen hier noch ein paar meiner persönlichen Lieblingsbilder zum Thema Herbst:
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