Gedanken eines Bahnreisenden

 
7 Mag ich
1 Sekunde

Pro Woche verbringe ich etwa 15 Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln, hauptsächlich in Regionalzügen. Meistens ist die Zeit eher langweilig. Manchmal werde ich Zeuge von lustigen oder nachdenklichen Situationen oder Gesprächen von Mitreisenden.

Und manchmal muss ich mich einfach nur aufregen. Jeder lebt für sich allein? Folgende Verhaltensweisen sind mir jetzt schon mehrfach aufgefallen –  obwohl ich natürlich weiß, dass nicht jeder Bahnreisende so denkt und handelt.

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  • Endlich kommt die Bahn. Ich muss natürlich als Erster einsteigen! Wenn da nur nicht so viele fremde Menschen aus dem Zug steigen würden. Die blockieren mir den Weg nach innen. Egal, ich drängel mich schon durch.
  • Diese Übergänge zwischen den einzelnen Wagons sind mir suspekt. Da geh ich nicht durch. Lieber bleib ich im Vorraum stehen. Die vielen anderen hier machen das ja auch und ich mag es kuschelig.
  • Die langweilige Zugfahrt verbringe ich am besten mit Döner essen, laut Musik hören oder telefonieren.
  • Der Zug ist rappelvoll. Ich blockiere mal lieber meinen Nebensitz mit meiner Tasche oder Jacke. Vielleicht auch noch den gegenüber. Dann tu ich am besten so, als ob ich schlafe, dann spricht mich schon keiner an.
  • Die nächste Station wird angesagt. Ich springe sofort auf – da muss ich raus! Dummerweise machen das viele andere auch. Ich bin mitten im Abteil und stelle mich mal an der Seite an, wo die meisten in der Schlange stehen.
  • Endlich raus aus dem Zug! Ich mache einen Schritt und bleibe dann gleich stehen. Schließlich muss ich mich erst einmal in Ruhe orientieren.

Corinna Günther

Ich bin eine sprachbegeisterte Hobby-Fotografin mit Liebe zum Detail. Seit der Lektüre von Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon" verliebt in die Philosophie, möchte ich das Leben im Alltag mit mehr Achtsamkeit beobachten, genießen und verknüpfen.

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