Freitagsfazit Woche 06

 
5 Mag ich
1 Sekunde

Ja, die letzten beiden Wochen habe ich nichts geblogged. Dafür gibt’s jetzt ein etwas ausführlicheres Update meiner Zeit im schönen Elsass!

Freizeit

Ende Woche 4 ist mich mein Schatz besuchen gekommen – um mich eine Woche später für ein verlängertes Wochenende mit nach Deutschland zu nehmen. Das Highlight war gleich am ersten Abend ein Besuch im Ecomusée d’Alsace, wo noch bis Ende August an Samstagen eine wunderschöne Beleuchtung installiert ist. Dummerweise hatte ich meine Kamera vergessen und so konnten wir beide nur mit dem Handy fotografieren… sehr ärgerlich, aber der Ausflug war dadurch nicht weniger schön. Ein persönlicher Höhepunkt war der Besuch im Schweinestall: Da es schon dunkel war und der offene Raum unbeleuchtet, wussten wir nicht, was sich darin verbirgt und hörten nur seltsame Geräusche. Ganz vorsichtig habe ich mich hinein gewagt und bin vor einer Bewegung direkt neben mir zurück geschreckt. Nach und nach entdeckten wir, dass an der Seite Ziegen (wach) herumstanden und hinten in der Ecke einige große Schweine mit regelmäßigen Zügen schnarchten.

Meine drei Tage daheim haben sich schließlich recht unwirklich angefühlt, als wäre ich entweder nie weg gewesen oder meine Auslandszeit schon vorbei. Der erneute Abschied fiel mir dann trotzdem nicht all zu schwer, auch wenn ich etwas nervös vor der online gebuchten Fahrt mit dem Fernbus am Sonntagabend war. Da Mulhouse leider kein Magnet für Treffpunkte zu sein scheint, musste ich in Strasbourg umsteigen und das letzte Stück mit dem Zug fahren. Insgesamt war meine Verkehrsmittelwahl aber bequemer und günstiger als eine komplette Bahnfahrt. Die Fernbusroute wurde allerdings just am Tag nach meiner Fahrt eingestellt – Glück gehabt!

Arbeit

Viel Neues gibt es von meiner Arbeit nicht zu erzählen. Was aber sehr schön ist: Ich merke, dass ich mich verbessere. Was am Anfang drei Stunden gedauert hat, geht jetzt in einer und ich muss nicht mehr so lange überlegen, bis mir die passenden Worte einfallen.

Da ich allerdings meistens Deutsch spreche, übe ich nicht viel Französisch. Und als sich neulich ein aus dem Urlaub zurückgekehrter Kollege mit „Bonjour, ich bin Paul“ (auf französisch) vorgestellt hat – dachte ich, er wünscht mir einen guten Appetit, da ich gerade am Kauen war. Und antwortete mit „Merci.“ Was ihn sichtlich verwirrt hat, aber zum Glück habe ich ja den deutschen Dummheitsbonus.

Die Mahlzeiten sind nicht ganz so einfach zu regeln, da ich erstens ohne Auto im Einkauf ziemlich eingeschränkt bin und zweitens mir jeden Tag eine Kleinigkeit mit ins Büro nehmen muss. Dafür spart mir die mangelnde Kantine aber auch Geld  und ich fühle mich mittags nicht so müde, wenn ich nur wenig während der Arbeit esse statt eine richtige Pause zu machen.

Uni

Da ist ja noch die Hausarbeit. Nachdem ich die letzten zwei Wochen so „beschäftigt“ war, werde ich jetzt wohl oder übel die kommenden Wochenenden ganz meiner universitären Arbeit widmen. Und – wenn das geschafft ist – mir mal ein paar Gedanken über eine mögliche Bachelorarbeit mache. Anderthalb Monate sind rum und von Erasmus gibt es übrigens auch keine Neuigkeiten. Ob ich nach dem ganzen bürokratischen und nervlichen Aufwand am Ende überhaupt einen Cent sehen werde?

Frankreich/Mulhouse

Nachdem ich vergangenen Sonntagabend mit dem Zug am Bahnhof von Mulhouse angekommen war und meinen gewohnten Weg „nach hause“ lief, kam mir die Stadt wieder richtig schön vor. Und man merkt an der Natur, wie die Zeit vergeht! Die Sonne geht eher unter und die Blätter werden langsam kräftiger. Auch ist es nicht mehr so heiß, sondern richtig angenehm warm und windig. Perfekt.

 

Corinna Günther

Ich bin eine sprachbegeisterte Hobby-Fotografin mit Liebe zum Detail. Seit der Lektüre von Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon" verliebt in die Philosophie, möchte ich das Leben im Alltag mit mehr Achtsamkeit beobachten, genießen und verknüpfen.

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