Abends kann ich oft nicht einschlafen. Ihr kennt das, zu viele Gedanken schwirren im Kopf herum. Gestern Nacht musste ich an den neuesten TerraX-Beitrag denken. Es ging um Katzen – diese zugleich anmutigen und eitlen Tiere, die sich der Mensch so gerne ins Haus holt. Vor allem aber hat mich der Bericht über den Toyger beschäftigt.
Der Toyger, das ist ein gezüchteter Mini-Tiger. Anscheinend der neueste Schrei. Aber nicht genug, dass Menschen ihr Leben damit verbringen, verschiedene Katzenarten miteinander paaren zu lassen, um ein ganz bestimmtes Aussehen heran zu züchten. Sie tun es nicht, um neues Leben zu schaffen. Sie sehen sich als extravagante Spielzeughersteller.
Toyger, das ist nämlich eine Mischung aus toy und tiger. Ein Spielzeugtiger also. Ein Spielzeugtiger?!
DREI hiervon sind Spielzeugtiger:
Eins davon dagegen ist ein Lebewesen. Ja, es ist eine niedliche kleine Katze, die gestreift ist und einen breiten Kopf hat. Der Name aber verrät, was seine Züchter wirklich in ihm sehen: Einen Gegenstand für gelangweilte reiche Menschen, die etwas Einzigartiges für ihre Spielzeugsammlung suchen. Und natürlich muss ein kleiner Tiger im Haus für viel Gesprächsstoff sorgen. Ein Statussymbol für das exotische Gespür seiner Besitzer, die gerade abenteuerlustig genug sind, sich eine „Spielzeug-Version“ der Raubkatze für den Schoß zu kaufen.
Ich konnte noch länger nicht einschlafen, aber mir ist nicht klar geworden, warum die Züchter sich nicht wenigstens einen liebevollen Namen für das kleine Geschöpf ausgedacht haben. Denn „Toyger“ ist ein beängstigend ehrliches Symbol für die Maßlosigkeit einiger Menschen.
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