Meine vier Pfeiler der Fotografie

 
7 Mag ich
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Auf dem Heimweg habe ich mir mein Umfeld angeschaut und gedacht: Hier könnte man gut einen Fotografiewettbewerb oder -kurs stattfinden lassen. Eigentlich ist fast jede stinknormale Umgebung dazu geschaffen. Man müsste jeden Teilnehmer für eine begrenzte Zeit nacheinander losschicken und die Aufgabe stellen, fünf interessante Fotos zu schießen. Dabei wäre man gezwungen, sich genauer umzusehen und alles viel bewusster wahrzunehmen.

Dann habe ich mir überlegt, welche Hinweise man Kamera-Neulingen geben könnte und so hab ich mir spontan vier grundlegende Punkte notiert. Falls man ein Thema nennen will (was auch hinderlich für die Kreativität sein kann) – würde mir etwas einfallen wie Außergewöhnlich normal. Denn auch alltägliche Dinge können im richtigen Licht plötzlich schön und interessant wirken.

Die Beispielfotos sind nicht perfekt und sollen einfach den Text unterstützen, denn schließlich geht es um Bilder und nicht um Worte.

Aufmerksamkeit

Selbst unscheinbare, kleine oder auf den ersten Blick langweilige Objekte könnten ein gutes Motiv abgeben. Wer fotografieren will, sollte seine Umwelt genau beobachten und auch versuchen, von der alltäglichen Blickrichtung Abstand zu nehmen. Wenn ich eine Straße entlang laufe, schaue ich nach links, nach rechts und natürlich nach vorne. Es kann interessant sein, den Weg zu verlassen, hinter ein Objekt zu schauen oder einfach jedes noch so kleine Detail bewusst wahrzunehmen. 

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Perspektive

Mit der Aufmerksamkeit einher geht die Frage der Perspektive. Wir tendieren dazu, aus der Höhe unserer Augen zu fotografieren. Für ein gutes Foto lohnt es sich manchmal, sich hinzuknien oder gar hinzulegen. Oder einen Blick nach oben zu werfen. Sich irgendwo drauf stellen. Die Kamera unter etwas drunter schieben. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

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Strukturen

Als nächstes ist es eine gute Übung, Formen und Strukturen aus der Umgebung herauszulesen. Normalerweise hat ein Foto gerade Kanten und die gilt es, in einen Bezug zum Umfeld zu stellen. So sollten im Normalfall keine halben Objekte aus dem Bild herausragen und gerade Linien sich möglichst parallel zu den Rändern des Bildausschnitts verhalten. Meistens wird hier der goldene Schnitt empfohlen, bei dem das  Verhältnis der kleineren Seite Hauptmotiv nicht direkt in der Mitte des Bildes ist, sondern entweder (ungefähr) zwei oder ein Drittel des Bildes einnimmt.

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Ausschnitt

Fotografie ist immer eine Frage des Ausschnitts. Der Bildinhalt ist begrenzt und ich sollte mich genau fragen, was genau ich festhalten möchte. Ist diese Laterne am Rand wesentlich für die Bildaussage oder schmeichelnd für die Gestaltung? Außerdem ist der Ausschnitt auch wichtig für die Originalität meines Bildes. Eine Katze von Kopf bis Fuß zu fotografieren ist wohl das erste, was einem in den Sinn kommt. Das zweite wäre dann wohl, nur den Kopf zu fotografieren. Aber vielleicht hat der Schwanz eine interessante Musterung, die sich gut von dem dunklen Untergrund abhebt. Oder es sind auch nur die Ohrenhaare, die das gesamte Bild ausfüllen. Wie bei der Perspektive gilt: Die Möglichkeiten sind zahlreich.

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Viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken!

Corinna Günther

Ich bin eine sprachbegeisterte Hobby-Fotografin mit Liebe zum Detail. Seit der Lektüre von Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon" verliebt in die Philosophie, möchte ich das Leben im Alltag mit mehr Achtsamkeit beobachten, genießen und verknüpfen.

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