Nein, ich bin nicht ansteckend!

 
4 Mag ich
1 Sekunde

…mein Gesicht sieht im Sommer immer so aus.

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Diese Blicke, wenn mir in der Straßenbahn die Tränen kommen oder ich im Zug nicht aufhören kann, zu husten. JA ich habe Heuschnupfen und NEIN ich bin nicht ansteckend!

Warum muss ich mich zwischen Mai und August immer wie ein Aussetziger fühlen, wenn ich mich in die Öffentlichkeit wage?

 

10 wissenswerte Infos zum Umgang mit Heuschnupfen

 

  1. „Ach so, du hast nur Heuschnupfen“ ist der wohl meist gehörte und meist verfluchte Satz von glücklichen Nicht-Allergikern. Bitte. Nicht.
  2. „Du siehst gar nicht so aus, als hättest du Heuschnupfen“ kommt wohl direkt danach auf der Liste der verhassten Sätze. Nicht immer wird die Nase rot und das Gesicht geschwollen, auch ein andauerndes Kitzeln kann echt unangenehm werden.
  3. Heuschnupfen ist nicht gleich Niesen in der Nähe von Gräsern. Oft sind die Symptome in schlecht durchlüfteten Räumen (wie Busse) am schlimmsten.
  4. Und es ist auch nicht nur das Niesen. Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Selbst wenn beide gegen Gräser allergisch sind (und es gibt noch viel mehr Auslöser!) – der eine bekommt sporadisch Niesanfälle im Grünen, der andere leidet an Asthma und kann in vielen Nächten kaum schlafen. Und ein Dritter hat Halsschmerzen und Augenbrennen, dafür aber kaum Schnupfen.
  5. Regen ist kurzfristig kein Segen für Heuschnupfen-Geplagte. Im Gegenteil: Kurz davor und während des Regens sind die Symptome oft am stärksten. Linderung tritt erst danach ein, wenn wirklich viele Pollen weggespült wurden.
  6.   Eine Desensibilisierung kann helfen. Sie kann aber auch wirkungslos bleiben oder die Symptome einfach verändern. Ich hatte danach weniger Probleme mit der Nase, aber mehr mit der Lunge.
  7. pollen-1.jpgDiese Dinger, die ihr da in der Luft herumfliegen seht. Das sind nicht die Pollen selbst. Sonst ginge es mir in geschlossenen Räumen ja immer gut, weil da – anscheinend – nichts herumfliegt. Meistens sind Pollen nur in großen Mengen sichtbar und am problematischsten sind sie in Haaren, Kleidung und sonstigen Stoffen (wie Kopfkissen oder Sitzbezüge). Deshalb am besten abends Haare waschen und die Bettwäsche zur Pollenzeit oft wechseln.
  8. In ländlichen Gegenden ist die Pollenbelastung früh morgens (etwa um 4 Uhr) am stärksten. In der Stadt ist es umgekehrt, dort sollte man lieber morgens lüften und dafür abends die Fenster zulassen.
  9. Heuschnupfen kann man auch im Herbst oder Winter haben. In den Frühjahrs- und Sommermonaten ist nur die Ballung am stärksten. Ein Pollenkalender gibt Auskunft, wann welche Allergien auftreten. Und wer auch noch unter Kreuzallergien leidet, ist doppelt gestraft.
  10. Man hört es immer wieder: Die Zahl der Allergiker nimmt stetig zu. Was könnten Gründe dafür sein, dass der menschliche Körper die Natur immer weniger verträgt? Die ARTE-Sendung „Ohne Pillen durch die Pollen“ gibt ein paar interessante Ansätze.

 

Das Wort Heu-Schnupfen ist für viele Betroffene eine maßlose Untertreibung. Und es sorgt sicherlich auch dafür, dass die Krankheit nicht ernst genommen wird. Pollenallergie trifft es da schon eher. Ich hoffe sehr auf mehr Verständnis in den nächsten Jahren. Ein „normaler“ Schnupfen ist nach spätestens drei Wochen weg, der Heuschnupfen bleibt meist monatelang und kommt dann auch regelmäßig alle Jahre wieder.

Wir würden uns auch lieber draußen aufhalten, statt auch an sonnigen Frühsommertagen in geschlossenen Räumen zu hocken. Einen Patienten mit Blasenentzündung schickt ihr ja auch nicht ins Schwimmbad.

Irgendwo zwischen „Oh Gott, was hat der denn für eine Krankheit?“ und „Ach so, ist ja nur Heuschnupfen“ müsste man sich doch treffen können?

In dem Sinne: Gesundheit!

T-Shirt mit Aufdruck "Nein, ich bin nicht ansteckend!"

Anmerkung: Die Online-Recherche zu gesundheitlichen Themen ist ziemlich schwierig, da fast alle Links zu Webseiten von Pharma-Konzernen führen. Meine Tipps + Infos sind daher nur unter Vorbehalt gültig und rühren aus jahrelangen persönlichen Erfahrungen.

Corinna Günther

Ich bin eine sprachbegeisterte Hobby-Fotografin mit Liebe zum Detail. Seit der Lektüre von Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon" verliebt in die Philosophie, möchte ich das Leben im Alltag mit mehr Achtsamkeit beobachten, genießen und verknüpfen.

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