Kleine Wortkunde I – „liken“

 
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Häufige Formen:
Infinitiv: liken
Partizip: geliked

Genau so gehört:
(zwei Teenie-Mädchen unterhalten sich beim Fahrrad fahren)

– „Aber du hast das doch geliked!“

– „Ohgott, nee! Wieso hätte ich das denn liken sollen?“

Wie man es anders sagen könnte:
öffentlich Zustimmung oder Wohlgefallen ausdrücken.

Das sagt der Duden:

„[…] zu stark ist häufig der Eindruck des ständigen Sprachverfalls und der ernsthaften Beschädigung alles dessen, was uns Sprache so wertvoll macht, als dass man sich durch nüchterne Analysen von dieser Sichtweise abbringen lassen wollte.“ (http://www.duden.de/suchen/sprachwissen/liken)

Man befürchtet also einen Verfall unserer schönen Sprache. Die bestehenden Wörter sollen geschützt werden. Dieser Vorwurf an Anglizismen ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt. Sprache soll möglichst eindeutig sein. Ich habe bei dem oben belauschten Gespräch sofort verstanden, worum es geht: Um einen Beitrag auf Facebook.

Der Anglizismus „liken“ ersetzt keine deutsche Vokabel. Wenn wir auf Facebook und Co unterwegs sind, brauchen wir auch Begriffe dafür. Zwar klingt das intuitiv für einige „blöd“ oder „unreif“. Objektiv betrachtet lautet zumindest mein Urteil über dieses Verb: Sprachauftrag erfüllt.

Corinna Günther

Ich bin eine sprachbegeisterte Hobby-Fotografin mit Liebe zum Detail. Seit der Lektüre von Pascal Merciers "Nachtzug nach Lissabon" verliebt in die Philosophie, möchte ich das Leben im Alltag mit mehr Achtsamkeit beobachten, genießen und verknüpfen.

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